Hüttengaudi unter Freunden - Unsere Schneebergtour

Es gibt verschiedene Gründe, warum man den Schneeberg in Niederösterreich aufsucht. Als der nächstgelegene 2000er nahe der Bundeshauptstadt Wien zieht es viele Spaziergänger, Wanderer, Läufer, Mountainbiker oder Paragleiter zu diesem öffentlich wunderbar erreichbarem Naturjuwel. Für einige von uns, war dies zwar nicht ihr erster Besuch am Schneeberg, aber wohl einer der spannendsten wie gemütlichsten und wir uns noch lange in Erinnerung bleiben. Eine kleine motivierte Gruppe wagte das Abenteuer Schneeberg. Und so ist es gelaufen...


TAG 1:
Route: Losenheim - Edelweisshütte  - Schauerstein - Fischerhütte - Klosterwappen - Damböckhaus
Disanz: 11 Kilometer 
Höhenmeter: ca. 1.260 hm

Simone, Xenia, Markus, Gerd und Peter -

Diese Crew machte sich um 10 Uhr auf dem Weg. Zuvor trafen wir einander in Puchberg am Schneeberg und fuhren gemeinsam mit einem Auto bis zur Talstation von Losenheim. Direkt am Fuße der Skipiste beginnt unser Abenteuer. Zwar gibt es mehrere Möglichkeiten von Losenheim bis zu unserem ersten Zwischenhalt, der Edelweisshütte, zu gelangen, doch entlang der Skipiste ist es wohl die "knackigste". Man gewinnt schnell an Höhenmetern und ist zugleich schon gut aufgewärmt. Der Aufstieg ist kurzweilig, aber doch fordernd. Genau so verhält es sich dann auch bei einem kurzen Abschnitt durch den Wald bis zur Hütte. Entlang eines schmalen Waldsteiges kämpfen wir uns über Stock, Stein und Wurzeln. Und trotzdem erreichen wir relativ rasch unseren ersten Boxenstopp. Die besagte Edelweisshütte!

Wir sitzen auf der Terrasse mit Aussicht auf Puchberg und gönnen uns einen Sommerspritzer. Obwohl die eigentliche Anstrengung noch auf uns wartet, genießen wir das Leben und freuen uns, dass wir gemeinsam dieses Abenteuer in Angriff nehmen können.

 

Im Anschluss folgt das eher angenehme Wegstück entlang des Fadenweges. Den Fadensteig lassen wir diesmal aus. Der Fadenweg, ein kleiner Waldweg, geht später in die Fadenstraße, einer Forststraße über und wir kommen sehr gemütlich immer weiter voran. Schließlich machen wir eine kurze Rast beim sogenannten Almgatterl, einer Straßenschranke im Quellenschutzgebiet.  

 

Das Wetter kann sich nicht so recht entscheiden, wohin es verschlagen möchte. An diesem Tag sind vormittags bis zu 60 km/h Sturmböen am Gipfel vorhergesagt. Unter 1500 Metern ist es noch annehmbar warm, doch die Wolkenfelder deuten an, dass wir bald schon eine gehörige Abkühlung bekommen werden. Wir verlassen nun die Fadenstraße und folgen nun weitestgehend einem Teilstück des Wiener Alpenbogens. Dieser Abschnitt bis zum Fleischer Gedenkstein wird volkstümlich auch Märchenwald genannt. Und ja, das ist er auch! Dieses naturbelassene Waldstück ist durchzogen von modernden Altholz, Moos und Gebirgsgestein. Einfach nur zum Genießen.

 

Ab dem Fleischer Gedenkstein nahe des Heinrich Krempel Biwaks heißt es jetzt Zähne zusammenbeißen. Der Aufstieg auf den Schauerstein führt über einen teils groben Felssteig durch den Latschenkiefer und erfordert gute Kondition und auch Trittsicherheit, wobei entlang des Weges zu keinem Zeitpunkt Absturzgefahr gegeben ist. Nur entlang der Schauerschächte sollte man sich nicht zu nahe an die Felswände wagen. An manchen Tagen trifft man hier auch Gämse an. Leider diesmal nicht. Und dann kommt, was kommen muss.

Wassergetränkte, dunkle Wolken prallen an den Nordwesthang des Schneebergs und sorgen für einen kurzen Regenguss, der sich aber zum Glück im Rahmen hält. Es wäre ein Schauer sehr ungünstig gewesen, da der Weg vor uns, wie auch zurück, durch zum Teil geschliffenes Gestein sehr rutschig ist. Doch die aufkommende warme Luft eröffnet uns gleich wiederum ein sonniges Wetterfenster und wir können unseren Aufstieg ohne Probleme fortsetzen. Mutig steigen und stapfen wir uns Schritt für Schritt vorwärts und entdecken sobald auch die ersten Schneefelder. Mit vereinten Kräften schleppen wir uns hoch zum Kaiserstein, dort, wo auch die Fischerhütte auf uns wartet. Gerade noch rechtzeitig, ehe eine weitere Regenfront über den Hochschneeberg zieht und den Gipfel in ein trostloses, weis graues Meer verwandelt. 

Die Fischerhütte bietet uns Zuflucht, welche wir dankend annehmen und uns mit Köstlichkeiten des Hauses verwöhnt. Von Kaspressknödelsuppe bis zu panierten Palatschinken mit Blunzengröstl´ und Kaffee, man konnte in allem zufrieden sein. Die Fischerhütte befindet sich in etwa 500 Meter vom Gipfel entfernt. Ein relativ breiter Weg führt über einen Bergrücken auf das Klosterwappen, den Gipfel des Hochschneebergs auf 2.076 Meter. Aufgrund der nun schlechten Wetterlage und richtig starken Windböen beschließt die Crew, sogleich den Abstieg zu unserem Tagesziel, dem Damböckhaus, zu wagen. Peter hingegen läuft trotz heftigem Wind dennoch zum Gipfelkreuz, um ein für das Team verdientes Gipfelfoto mit unserer Fahne zu schießen. 

 

Der Abstieg über den Südosthang des Schneebergs verläuft dann schon wesentlich einfacher. Das liegt aber auch am endgültigen Wetterwandel. Die Regenwolken lösen sich auf und der Schneeberg sollte bis am Folgetag auch wolkenlos bleiben. Wir steigen über Donnerkogel ab, da ein großes Schneefeld uns zunächst hindert, am dafür gedachten Weg abzusteigen. Letztlich durchschreiten wir die Hackermulde am Hochplateau und treffen wenig später bei unserer Herberge ein. Dem Damböckhaus auf 1.810 Meter. 

Unsere Crew am Start in Losenheim

Ein Waldsteig hinauf zur Edelweisshütte

Entlang der Fadenstraße zum Almgatterl

Nahe der Schauersteinschächte

Schauerstein (rechts), Juliengraben (links)

Die 2000er Marke ist geknackt! Gleich oben!

Klosterwappen bei Nebel und Sturmböen

Das Gipfelkreuz wurde ge-PRO-RUNNERT

Aufstieg entlang der Skipiste

Sommerspritzer Break bei der Edelweisshütte

Aufstieg auf den Schauerstein 

Das Bergtrail Herz schlägt höher

Thats s why it called - Schneeberg 

Die Fischerhütte am Kaiserstein

Gipfelkreuz am Klosterwappen 2.076 Meter

Abstieg über die Hackermulde



ERLEBNIS BERGHÜTTE AM DAMBÖCKHAUS

Hüttenwirt Christoph ist unser Gastgeber. Er und Gerd hatten einander schon früher kennengelernt und so werden wir bereits mit offenen Armen empfangen. Das Damböckhaus ist die Schnittstelle jener Bergbesucher, die von der Bergstation auf den Gipfel steigen möchten, oder jenen, die, so wie wir von der anderen Seite des Schneebergs kommen. 

Wir sind relativ früh da und können noch die nun herrlichen Sonnenstrahlen genießen, auch wenn der Wind noch etwas erhalten bleibt und über das Plateau weht. Endlich gibt es für uns das lang ersehnte Finisher-Bier. Nach einem herzlichen Plausch mit Christoph beziehen wir unsere Zimmer und können uns endlich einmal frisch machen. Die sanitären Anlagen der Berghütte sind absolut in Ordnung und auch die Zimmer bzw. Lager sind sauber und gemütlich. 

Nach gelungener Akklimatisation geht es indessen endlich ans Schlemmen. Die Portionen auf der Hütte sind der Hammer. Hier weiß man, dass der Bergfreund Energie benötigt. Und das spiegelt sich in der Qualität und in der Fülle. Wow! Selbst Simones Kinderportion an Hühnerstreifen mit Pommes hätte für unsere ganze Truppe gereicht. Man hat wirklich zu kämpfen, möchte man verhindern, dass es am Folgetag regnet, da man nicht aufgegessen hat. 

Mit uns feiert auch eine ehemalige Matura-Truppe ihre jährliche Versammlung, sodass die Stimmung am Abend immer sehr positiv und „heiter“ ist. Ja, sogar ein großer Flachbildschirm zeigt das Fußball-Länderspiel Österreich gegen Belgien. Wir spielen auch! Karten. Zunächst schwarzer Peter und dann Wizard. Letzteres ist wirklich ein super lustiges Spiel. Dabei gab es Snacks und das eine oder andere Gläschen Genusssaft. Unsere Models Simone und Xenia probierten die neuesten Winter- und Übergangswesten-Kollektion des Damböckhauses und kleideten sich neu ein. An dieser Stelle auch ein Lob der Redaktion - passt Euch einfach prima Mädels ;-) 

Um kurz vor 1 Uhr morgens ist dann aber Schluss. Ein paar Mal genießen wir noch den sternenklaren Himmel am Schneeberg und verabschieden uns schließlich in die wohlverdiente Nachtruhe. Ein richtig toller, spannender und gemütlicher Berghütten-Abend, an dem wir uns alle sehr wohlgefühlt haben. 

Unsere Topmodels Simone und Xenia

Toller Spieleabend im Damböckhaus



TAG 2:
Route: Damböckhaus - Waxriegel - Elisabethkirche - Baumgartner - Puchberg am Schneeberg
Distanz: 10 km
Höhenmeter: 1.260 hm runter

Tagwache um 6 Uhr und wir...
Nein, aber ganz bestimmt nicht. Nicht an einem Sonntagmorgen und schon gar nicht nach so einem fordernden Aufstieg und dieser tollen Nacht. 

Tagwache um 8 Uhr und wir... ( Ja, schon viel besser) 
machen uns auf zum Frühstück. Ein kleines Frühstücks-Buffet wartet und auf Wunsch gibt es Eierspeise bzw. Ham & Eggs. Der Hochschneeberg erstrahlt in seiner buntesten Pracht. Keine Wolke am Himmel und die Bergtouristen sind alle noch fern. Es ist einfach nur traumhaft. Eine leichte Thermik dreht sich über das Plateau und das wars. Optimales Bergwetter. 

Wir löhnen und verabschieden uns von Christoph uns einer tollen Truppe beim Damböckhaus, welches wir hier einfach nur wärmsten weiterempfehlen können. Unser erster Weg führt uns gleich mal hinauf zum Gipfelkreuz des Waxriegels auf 1.888 m. Während Simone, Xenia und Gerd gemütlich hinauf schlendern, liefern sich Peter und Markus einen Gipfelsprint. Angeblich suchen beide heute noch nach ihren Lungenflügeln. Danach gibt es nun ein schönes Foto mit der Berggruppe. 

Der Abschied führt uns zur Bergstation der Salamander Bahn und der Elisabethkirche. Der Damböcksteig darf noch mit gebührenden Respekt genommen werden. Dieser kurzweilige Steig führt entlang der Salamanderbahn bis zur Bergstation Baumgartner. Auf diesen Moment haben sich unsere Naschkatzen - also alle Anwesenden - schon sehr gefreut. Denn die Gaststätte Baumgartner ist im ganzen Land bekannt für seine Buchteln, die nicht nur eine stattliche Größe haben, sondern auch in verschiedenen Variationen angeboten werden. Selbst die Touristen der Salamanderbahn nutzen oft den kurzen Aufenthalt am Doppelgleis der Schmalspurbahn, um sich so eine Leckerei abzuholen.

Wir setzen uns auf die Terrasse und genießen neben der Buchteln noch einmal das Gefühl von Urlaub am Berg. Die Stimmung ist nach wie vor hervorragend und wir wollen uns noch gar nicht damit abfinden, dass diese schöne Tour bald zu Ende sein wird. Der Weg von der Schutzhütte bis nach Puchberg am Schneeberg ist relativ unspektakulär. Er verläuft entlang einer Zubringer-Forststraße und bietet nur gelegentlich Aussicht die Umgebung. Wir nutzen aber noch einmal die Gelegenheit und Plaudern über Gott und die Welt. 

In Puchberg angekommen, fahren wir schließlich mit dem zweiten Auto zurück nach Losenheim, dort, wo wir Vortags noch gemeinsam aufgebrochen waren. Dort endet dann unser wunderschönes Wochenende am Schneeberg, welches alle Anwesenden als Team, aber auch als Menschen noch näher zusammenrücken ließ. 

Guten Morgen! Fensterblick vom Damböckhaus

Fa. Gruber vom Damböckhaus und wir

Waxriegel mit Blick auf den Gamswechsel

Blick vom Waxriegel auf die Elisabethkirche

Die Salamanderbahn Bergstation

Bergstation und Gasthaus Baumgartner

Das Klosterwappen (links), Kaiserstein (rechts)

Auf dem Weg zum Waxriegel

Auch der Waxriegel wurde ge-PRO-RUNNERT

Ein letzter Blick auf den Hochschneeberg

Die berühmten Buchteln beim Baumgartner

Abstieg entlang des hohen Hengst